Eine eindrückliche Erfahrung:
Nach 14.00 Uhr klingelte das Telefon. Es meldete sich ein fremder, unbekannter Herr. Seine Stimme klang sehr sympathisch als er sagte: "Sie haben mir sicher gerade jetzt Ihre Visitenkarte in den Briefkasten gelegt". Irritiert erwiderte ich: „Sicher nicht“.
Es musste eine Klientin von mir gewesen sein, welche meine Adresse in seinem Briefkasten deponierte. Der Herr fragte mich, ob ich gleich am Montagmorgen seiner Partnerin die Füsse massieren würde. Ich teilte ihm mit, dass es am Montagmorgen unmöglich sei und frühestens am Donnerstagmittag Zeit hätte. Daraufhin entgegnete der Herr: "Bis Donnerstag lebt meine Partnerin wahrscheinlich nicht mehr". Schweigen meinerseits....Ich überlegte kurz und antwortete: "Gut, dann komme ich heute Nachmittag". Ich setzte mich ins Auto, fuhr 25 Minuten und war 2 Stunden nach dem Telefonat da! Der Herr empfing mich sehr freundlich in der komplett verdunkelten Wohnung, welche notdürftig nur mit Kerzenlicht erhellt war. In der Mitte des Wohnzimmers stand ein Spitalbett mit der erst 52jährigen Patientin Fabienne. Sie war nicht mehr ansprechbar. Die erwachsenen Kinder der Patientin mit Partnern waren im Begriff sich ein letztes Mal zu verabschieden. Nachdem die Kranke für die Massage etwas anders gebettet und mit dem Sauerstoffgerät versorgt wurde, begann ich mit der Reflexologiemassage. Das Stäbli packte ich gar nicht aus. Aufgrund des Lungenkrebses mit Wasseransammlungen, arbeitete ich hauptsächlich an den Nieren und Lungen. Nach und nach verstummte das "Gruchsen" der Patientin und die Hände, welche zu Fäusten geballt waren, öffneten sich langsam. Die Anwesenden bemerkten dies und goutierten dieses Zeichen der Entspannung positiv. Sie bekundeten, dass es ihnen wichtig sei, dass Fabienne loslassen kann, damit sie sanft in die andere Welt hinübergleiten kann.
Offenbar war auch die Katze der Patienten mit dem Resultat zufrieden, da sie sich auf meinen Füssen niederliess und kein Auge von mir liess. Die andern Anwesenden bestrafte sie mit fauchen und kratzen.
Dankbar für die kurze Zeit, welche ich mit dieser Familie verbringen durfte, fuhr ich heimwärts. Am folgenden Tag verstarb Fabienne.
D A S I S T D A S L E B E N !!!
Vreny Ammann
Vreny ist eine Reflexologin unserer ersten Ausbildungsgruppe und verfügt somit über eine grosse Reflexologie-Erfahrung. Herzlichen Dank für deinen berührenden Bericht!
Dienstag, 12. Januar 2010
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