Ein kleiner Junge hatte beim
Stiefelanziehen Probleme und so kniete seine Kindergärtnerin sich nieder, um
ihm dabei zu helfen. Mit gemeinsamem Stossen, Ziehen und Zerren gelang es,
zuerst den einen und schließlich auch noch den zweiten Stiefel anzuziehen. Als
der Kleine sagte: "Die Stiefel sind ja am falschen Fuß!" schluckte
die Kindergärtnerin ihren Anflug von Ärger runter und schaute ungläubig auf die
Füße des Kleinen. Aber es war so; links und rechts waren tatsächlich
vertauscht.Nun war es für die Kindergärtnerin ebenso mühsam wie beim ersten
Mal, die Stiefel wieder abzustreifen. Es gelang ihr aber, ihre Fassung zu
bewahren, während sie die Stiefel tauschten und dann gemeinsam wieder anzogen,
ebenfalls wieder unter heftigem Zerren und Ziehen. Als das Werk vollbracht war,
sagte der Kleine: "Das sind nicht meine Stiefel!" Dies verursachte in
ihrem Inneren eine neuerliche, nun bereits deutlichere Welle von Ärger und sie
biss sich heftig auf die Zunge, damit das hässlich Wort, das darauf gelegen hatte
nicht ihrem Mund entschlüpfte. So sagte sie lediglich: "Warum sagst du das erst
jetzt?" Ihrem Schicksal ergeben kniete sie sich nieder und zerrte abermals
an den widerspenstigen Stiefeln, bis sie wieder ausgezogen waren. Da erklärte
der Kleine deutlicher: "Das sind nicht meine Stiefel, denn sie gehören
meinem Bruder. Aber meine Mutter hat gesagt, ich muss sie heute anziehen, weil
es so kalt ist."In diesem Moment wusste sie nicht mehr, ob sie laut
schreien oder still weinen sollte. Sie nahm nochmals ihre ganze Selbstbeherrschung
zusammen und stieß, schob und zerrte die blöden Stiefel wieder an die kleinen
Füße. Fertig. Dann fragte sie den Jungen erleichtert: "Okay, und wo sind
deine Handschuhe?" Worauf er antwortete: "Ich hab sie vorn in die
Stiefel gesteckt."
Mittwoch, 14. Dezember 2011
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen